Das Fischen mit Stellnetzen erfordert größte Erfahrung hinsichtlich des Verhaltens der Arten, die während der verschiedenen Jahreszeiten gefangen werden können. Diese Art der Fischerei wird von Fischern betrieben, die über tief verwurzelte Kenntnisse und Achtung vor dem Meer verfügen. Direkt von diesen Kenntnissen sind die Fangmengen abhängig.
Das fest verankerte Kiemennetz besteht aus einer einzigen, am Grund befestigten Netzwand. Die Schwimmleine, an der die Schwimmkörper befestigt sind, besteht aus Polyamid-Geflecht ebenso wie die Gewichtsleine, die oft anstelle der einzeln aufgereihten Bleie einen Bleikern in einer Ummantelung aus Polyamidfaser aufweist. Die Maschengröße variiert je nach Zielfisch, Fangsaison und Fanggebiet. Der Fang erfolgt durch Hängenbleiben der Kiemen, Einschnüren oder Verheddern.
Beim Versuch, durch das Netz zu schwimmen, steckt der Fisch den Kopf bis zum Kiemendeckel durch die Masche. Daran bleibt die Masche hängen und er kann weder zurück noch nach vorne schwimmen, da der Rumpfumfang größer als die Maschenweite ist, sodass er im Netz hängen bleibt.
Der Fisch rutscht bis über den Kiemendeckel durch die Masche, bleibt jedoch auf Höhe der ersten Rückenflosse hängen, da sein Rumpfumfang an dieser Stelle größer ist als die Maschenweite, sodass er nicht mehr weiterkommt.
Der Fisch ist im Verhältnis zur Maschenweite des verwendeten Netzes zu groß für die beiden vorgenannten Fangarten, weist jedoch Vorsprünge entlang des Körpers auf (Antennen, Stacheln, raue Körperstellen), die sich im Garn des Netzes verheddern, sodass er dennoch gefangen wird. Das Zappeln, mit dem sich die Beute zu befreien versucht, trägt stattdessen dazu bei, dass sie sich noch stärker verheddert.