"Du hast den Fisch nicht nur getötet, um dich am Leben zu erhalten und ihn zu verkaufen, dachte er. Du hast ihn aus Eitelkeit getötet und weil du Fischer bist. Du hast ihn geliebt, als er lebte, und du hast ihn danach geliebt".
Der alte Mann und das Meer (E. Hemingway)
Die Kleinfischerei ist nicht nur eines der ältesten Gewerbe der Welt, das über dreitausend Jahren Geschichte überdauert hat, sie ist auch eine Art und Weise, das unendlich große Meer zu leben und zu achten, indem es mit kleinen Booten herausgefordert und die Beute mit ebenbürtigen Waffen gejagt wird. Es handelt sich um eine Kunst, die noch heute von Generation zu Generation überliefert wird und über großen kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Wert für die Küstenbevölkerungen verfügt.
Das Fischen in kleinem Umfang auf kleinen Fischkuttern, die mit passivem und selektivem Gerät ausgerüstet sind und von Klein- bzw. oft auch Familienunternehmen betrieben werden, stellt das pulsierende Herz der Kleinfischerei dar: ein Erbe, das es zu schützen und durch nachhaltiges Management der Fischbestände und der Umweltpolitik aufzuwerten gilt.
Durch die Bewahrung althergebrachter Traditionen folgen die Kleinfischer implizit nachhaltigen Gewohnheiten und Verhaltensweisen, denn sie sind zur Erhaltung eines gesunden und ausgewogenen Verhältnisses zum Meer und seinen Ressourcen berufen. Es wird gefangen, was gebraucht wird, sodass Verschwendung und versehentlicher Beifang auf ein Mindestmaß reduziert werden.
Die Kleinfischerei ist durch größeren Einsatz der Körperkraft des Menschen und die Verwendung von überwiegend passiven und selektiven Fanggeräten gekennzeichnet, sodass es zu einer überschaubaren Belastung der marinen Bioressourcen kommt.